SPL: Starkes Lebenszeichen von Rotweiss

Für die Überraschung der Runde sorgte Rotweiss Thun, welches ohne fünf Stammspielerinnen die Zugerinnen mit 23:22 (12:11) auswärts bezwang. Laura Rotondo mit elf Treffern war zusammen mit Keeperin Karmen Korenic die grosse Figur der Partie. Mit dieser kämpferischen Leistung meldeten sich die Berner Oberländerinnen im Kampf um einen Finalplatz zurück. Es war der erste Thuner Sieg in Zug überhaupt. 

Wenn eine Mannschaft auf eine wichtige Spielerin verzichten muss, sind deren Mitspielerinnen gefordert, mehr Verantwortung zu übernehmen und mehr zu leisten. Schwierig wird es, wenn von Spiel zu Spiel eine Teamkollegin mehr ausfällt und die sowieso schon dünne Spielerinnendecke noch kleiner wird. Und genau mit diesen Vorausaussetzungen sah sich Rotweiss in Zug konfrontiert. Nachdem Emilia Eberhart bereits in der letzten Partie fehlte, erwischte es diese Woche nun auch Regisseurin Kira Zumstein mit einer Ellbogenverletzung am rechten Wurfarm. Fünf Stammspielerinnen fehlten den Thunerinnen inzwischen, so dass Peter Bachmann nur noch neun Feldspielerinnen zur Verfügung standen, darunter drei Nachwuchsspielerinnen. Doch davon war auf dem Spielfeld nichts zu sehen. Laura Rotondo, Viktorija Murgovska und Anna Franková bildeten den Rückraum, wobei die beiden letzten Akteurinnen erst seit anfangs Kalenderjahr für die Thunerinnen spielen. Franková ist Flügelspielerin, belebte jedoch im Spiel gegen Zug den rechten Rückraum. Dieses Trio sorgte vorne für die Musik, glänzte mit tollen Kreiszuspielen auf Captain Noëlle Frey. Murgovska zog die Fäden und Rotondo konnte aus der zweiten Reihe ihre harten Würfe ansetzen und avancierte mit elf Treffern (davon deren neun aus dem Spiel heraus) zu jener Goalgetterin, welche sich die Thunerinnen wünschten. Und als diese in er zweiten Hälfte weniger Freiheiten genoss, wirbelte Franková mit fünf Toren und zwei herausgeholten Strafwürfen. 

Hinten mit Emotionen 
In der Defensive erwies sich der Mittelblock mit Frey und Rotondo als grosses Hindernis für die schnellen Zugerinnen. Auch auf den Zweier-Positionen bissen sich die Zentralschweizerinnen die Zähne aus. Und dahinter stand mit Karmen Korenic jene Thuner Versicherung, die am Schluss auf 42 Prozent gehaltene Schüsse kam. Die Thunerinnen führten in der zweiten Hälfte zwischenzeitlich mit vier Toren. Angesichts der Tatsache, dass die Spielerbank dünn besetzt war, erstaunte es nicht, dass die Bernerinnen diesen Effort nicht ganz durchziehen konnten und Zug wieder zum 21:21 ausgleichen lassen mussten. Doch Rotweiss zeigte Moral. Rotondo wusste ihre Rolle zu nutzen und markierte in den letzten beiden Spielminuten ihre Treffer Nummer zehn und elf, was gleichbedeutend mit dem ersten Auswärtssieg der Thunerinnen in Zug war. In der Tabelle reduziert Rotweiss damit den Rückstand auf den Finalplatz auf acht Zähler. Noch sind neun Runden zu spielen. Bereits am Samstag gastiert mit Spono Eagles jenes Team in Thun, welches in der Finalrunde bislang zu überzeugen wusste, jedoch am Samstag mit der Niederlage bei Leader Brühl zurückgebunden wurde.
dkt 

Telegramm 

LK Zug – Rotweiss Thun 22:23 (11:12) 

Sporthalle Zug. – 150 Zuschauer. – SR: Kappler/Salah. 

Strafen: 4xZweiminuten gegen Zug. Keine Strafen gegen Rotweiss. 

LK Zug: Innes/Abt/Jónsdóttir; Tschamper, Hasler-Petrig (1), Scherer (4/4), Cavallari (3), Stutz (2/1, Betschart, Kähr (6), Eugster (2), Heinzer, Hess (4), Gwerder. 

Rotweiss Thun: Korenic/Peronino; Murgovska (1), Nora Gerber, Rotondo (11/2), Lehmann (1), Nina Gerber, Karlen, Frey (3), Schmied (2), Franková (5). 

Bemerkung: Rotweiss ohne Weibelova (Kreuzbandriss), Knecht (Schulterverletzung), Kaeslin und Eberhart (beide Hirnerschütterung), Zumstein (Ellbogenverletzung) und Stupler (Bänderriss).

Leave a comment

Melde dich an

Bleibe auf dem Laufenden. Abonniere den DHB Rotweiss Thun Newsletter und erlebe unseren Verein hautnah.