Nach dem hohen Sieg im letzten Heimspiel gegen SG Magden/Möhlin reisten wir vergangenen Samstag nach Willisau, um dort bereits das zweitletzte Ausswärtsspiel der Saison zu bestreiten. Da das Spiel vor uns noch nicht beendet war, verschob sich der Anpfiff unseres Spiels um zwanzig Minuten. Doch dies wirkte sich nicht auf unseren Start ins Spiel aus. Auch unsere Gegnerinnen aus Willisau fanden gut ins Spiel, so stand es nach 15 Minuten verdient 9:9 unentschieden. Wir spielten in der gesamten ersten Hälfte im Angriff gut als Team zusammen, jedoch hatten wir in der Verteidigung einige Schwierigkeiten. In der Pause lagen wir mit zwei Toren hinten, doch wir wussten alle, dass zwei Tore in einem Handballspiel sehr schnell aufzuholen sind.
Leider startete die zweite Halbzeit gar nicht so, wie wir uns dies in der Pause vorgestellt hatten. Im Angriff funktionierte nichts so richtig, in der Verteidigung standen wir nicht zusammen und halfen uns nicht, die Stimmung war inexistent. Willisau nutzte unsere Fehler gnadenlos aus, so lagen wir in der 47. Minute mit acht Toren hinten.
Doch unser Teamwille war stärker als unsere schwache Leistung. Die Stimmung von der Bank und von unseren Zuschauern wurde besser, was sich auf das Spielfeld übertrug. Bis zur 56. Minute schlossen wir auf 28:28 auf, unseren Gegnerinnen gelang dank unserer sich verbessernden Verteidigung und der grossartigen Leistung unserer Torhüterin kein Tor mehr. In den letzten vier Minuten des Spiels war die Halle voller Emotionen und Spannung. Beide Teams wollten den Sieg unbedingt, das merkte man, doch bei Abpfiff stand es 30:30.
Für uns fühlt sich dieses Unentschieden jedoch wie ein Sieg an, denn es ist eine riesige Teamleistung, in den letzten zehn Spielminuten acht Tore Rückstand aufzuholen. Das Spiel bewies von Neuem, dass ein Handballspiel erst zu Ende ist, wenn die sechzig Spielminuten abgelaufen sind.
Text: Elena Rentsch