Verkehrte Welt am Sonntag-Nachmittag in Zürich. Da gastiert der haushohe Favorit Rotweiss Thun beim zuvor punktelosen GC Amicitia. Jenes GC Amicitia, welches im ersten Meisterschaftsspiel mit 43:8 von Thun an die Limmat zurückgeschickt wurde. Ein ganz neues Gesicht präsentierte sich den Oberländerinnen in der verwaisten Saalsporthalle. Noch gerade vier Akteurinnen aus dem ersten Aufeinandertreffen liefen bei den Einheimischen auf. Und diese legten sich mächtig ins Zeug, standen hinten gut und brachten damit die Thuner Offensive mit einfachen Mitteln zum erlahmen.
Und in der Thuner Defensive fehlte die leitende Hand von Captain Noëlle Frey, welche verletzt auf der Bank sass. Frey fehlte aber auch vorne am Kreis. Ihre Vertreterinnen konnten nie das Niveau der Nationalspielerin erreichen. Und auch im Rückraum wird die Effizienz von Lucia Weibelova vermisst. Jene Effizienz, welche Laura Rotondo als Team-Leaderin an den Tag legen sollte. Doch die Italienerin scheiterte nicht weniger als viermal vom Siebenmeterpunkt. Und auch aus dem Spiel heraus gelang ihr nicht viel Zählbares. Aber auch ihre Mitspielerinnen vermochten nicht in die Bresche zu springen. Alternativen hatte Coach Peter Bachmann auf der Bank keine, die Spielerinnendecke ist wie eh und je schmal bei den Bernerinnen.
Es war nicht unser Tag und nicht unser Spiel. Wir hatten von Anfang an Mühe und vor allem in der Deckung zeigten wir eine schlechte Leistung
versuchte Rückraumspielerin Milena Kaeslin zu analysieren.
Aber auch die Offensive kränkelte. Kira Zumstein brachte ihr Team in der 54. Minute letztmals mit 23:22 in Führung. Doch die Thunerinnen vermochten in den letzten sechseinhalb Spielminuten ihre sechs Abschlussversuche nicht im gegnerischen Netz unterzubringen. Im Gegensatz zu den Zürcherinnen, welche den Sieg vehement wollten und noch dreimal zum überraschende 25:23 Sieg trafen.
Ob es ein Sonntags-Ausrutscher war oder mehr, wird sich bereits an diesem Mittwoch in der Gotthelfhalle zeigen. Die Thunerinnen empfangen das Vorletzte Yellow Winterthur.
dkt
Telegramm
- GC Amicitia – Rotweiss Thun 25:23 (12:13)
- Saalsporthalle – 106 Zuschauer – SR: Boshkovski/Stalder
- Strafen: 2xZweiminuten gegen GC, 4xZweiminuten gegen Rotweiss.
- GC Amicitia: Ligue (1); Wieland, Holenstein, Dünhaupt (1), Aellen (1), Schenkel, Wolff (5), Thomas (5), Abegg (3), Flückiger (5), Hartmann, Lüscher (4/1).
- Rotweiss Thun: Kusly/Peronino; Nora Gerber, Rotondo (6/1), Lehmann (3), Kaeslin (7), Zumstein (4), Strupler (1), Weinekötter, Karlen, Eberhardt, Schmied (2).
Bemerkungen: Rotweiss ohne Korenic (krank), Weibelova, Frey und Knecht (alle verletzt).
